Kommende Ausstellung in der KL 08 Februar - 07 März 2025
Duo-Ausstellung
No Matter What
Duo-Ausstellung, No Matter What
Der Umgang mit Material, seinen eingeschriebenen Spuren, Konnotationen, Geschichten, Bedeutungen und Wirkungen steht im Mittelpunkt der Duo-Ausstellung „no matter what“ der Künstler*Innen Valentina Plank und Len Bay. Beide verfolgen bildhauerische Ansätze, die sich in den Fachbereichen Medienkunst und Bildhauerei überschneiden.
Anhaltspunkt für die jeweiligen künstlerischen Prozesse ist die Dingwelt, die uns umgibt.
Industriell gefertigte Möbel, Räume und Architekturen sind allgegenwärtig. In einem Zeitalter, das Donna Haraway als „Chthuluzän“ beschreibt, wird es nach Ansicht der Künstler:innen zunehmend wichtiger, den Gegenständen, der Umwelt und generell den nicht-menschlichen Akteur:innen eine größere Bedeutung zuzuschreiben, sowie ihre Geschichte, ihre Bedeutung und Aussagekraft intensiver zu erforschen.
Stahl, Aluminium und Edelstahl, Dämmstoffe und Bleche werden zu Bedeutungsträgern und bilden die Grundlage für die künstlerische Auseinandersetzung. Im Umgang mit klassischem Handwerk und industrieller Fertigung sowie den häufig als „roh“ auftretenden Werkstoffen werden Anleihen zur Minimal Art sichtbar. Plank und Bay gehen jedoch einen Schritt weiter: Das Material, das die beiden Künstler:innen einsetzen, bleibt nicht auf sein äußeres Erscheinungsbild begrenzt. Haptik, taktile Eigenschaften und die sinnliche Wahrnehmung der Installationen und Skulpturen machen sie
zu Gefäßen, die mit den eigenen Erfahrungen der Betrachtenden aufgeladen – befüllt – werden können.
In Len Bays „totalen“ Installationen wird dies durch partizipative Elemente deutlich. Die
Besuchenden sind aufgefordert, die Installationen zu betreten und mit ihnen zu interagieren. Nur so ist eine Wahrnehmung in ihrer Gänze möglich. Dabei treiben Bay die Fragen an: „Wie werden die Körper der Betrachtenden selbst zur Materialität? Und wie verändert sich das Kunstwerk, wenn es von einem traditionellen Bildträger in eine zunehmend totale Installation übergeht?“
Valentina Plank ermöglicht durch einen transparenten und atelierbasierten Prozess einen offenen Zugang zu ihren Arbeiten. Das Ausprobieren und Abwägen vom Verhältnis aus Zufall, Spur und Kontrolle stehen im Vordergrund. Auch wenn einzelne Arbeitsschritte nachvollziehbar sind, so steht dennoch die Neugier am Unentdeckten und der Überraschung im Zentrum. Das spielerische Moment wird durch die präzise Setzung im Raum unterstützt und keinesfalls untergraben. Vielmehr lässt der intuitive Zugang ungeahnte Sinneseindrücke und Wahrnehmungsmöglichkeiten entstehen.
In der Ausstellung „no matter what“ setzen Valentina Plank und Len Bay ihre Arbeiten multimedial ein und vermeiden eine klare Zuordenbarkeit. Bild, Objekt, Skulptur und Installation verschwimmen zu einer ganzheitlichen Ansicht. Dabei verhandeln die beiden Künstler:innen das Wechselspiel aus Material, Mensch und Natur über die Grenzen der Gattungen hinaus.
Der Austausch miteinander, das Hinterfragen gängiger Strukturen und die Planung einer
gemeinsamen Ausstellung bedeuten auch, sich immer wieder selbst (neu) zu verorten. Teil dieses Gesprächs ist für Valentina Plank und Len Bay ebenfalls die Diskussion der künstlerischen Lehre. Gemeinsam ist den Künstler:innen, dass sie unmittelbar vor ihrem Studienabschluss stehen. Len Bay studiert Medienkunst – Installation und Raum an der HGB Leipzig, und Valentina Plank Bildhauerei – Materialität und Raum an der Burg Giebichenstein Halle. So ist die Ausstellung nicht nur ein Abbild der jeweiligen Ausdrucksweisen, sondern auch im Kontext der jeweils länderspezifischen Methoden und Lehrweisen zu sehen.
„no matter what“ spiegelt die Gespräche wider, die unter den Studierenden selbstverständlich geführt werden. Den Institutionen HGB Leipzig und Burg Giebichenstein Halle, die mit ihren eigenen Einrichtungen und Lehrkörpern nur in Ansätzen fächerübergreifenden Austausch ermöglichen, setzen Valentina Plank und Len Bay in Eigeninitiative eine Kooperation entgegen. So ist „no matter what“ keine Aneinanderreihung einzelner Arbeiten, vielmehr ergeben die Objekte, Installationen und Skulpturen ein Geflecht, das durch Leerstellen und Verdichtungen versucht, einen neuen Denkraum zu eröffnen.
In der a&o Kunsthalle erproben Valentina Plank und Len Bay unterschiedlichste Modi und Herangehensweisen des künstlerischen Arbeitens und befragen nicht nur die Beziehung zwischen Material und Mensch, sondern auch die zwischen Lehrstätten und Institutionen.
Teilnehmende Künstler*innen:
Len Bay, Valentina Plank
Konzept und Kuration:
Len Bay, Valentina Plank
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