Dem Hummer fällt es schwer, seine Schale abzustreifen. Doch was geschieht, wenn es ihm gelingt?

Die von Kyra Tabea Balderer und Ellen Möckel konzipierte und kuratierte Ausstellung bringt die Positionen von acht Künstlerinnen unterschiedlicher Disziplinen zusammen. Gemeinsam erforschen sie die drängenden Fragen globalen Zusammenlebens im Zeitalter des Anthropozän.

Unter dem Dach der a&o Kunsthalle zeigen sie Fotografie, Video Arbeiten, Druckgrafik und Skulptur. Die formalunterschiedlichen Kunstwerke sind durch einen gemeinsamen "linsenbasierten" Ansatz verbunden. Durch experimentelle Praktiken, die unbewegte und bewegte Bilder sowie Animationen einbeziehen, schaffen die Künstlerinnen eigene Perspektiven auf unsere Welt. Durch visuelle und fiktionale Strategien untersuchen sie ihre Umgebung und suchen nach kollektiven Ansätzen, um unkonventionelle Zukunftsbilder zu zeichnen. Es sind Visionen einer Welt, in der starre Panzer und althergebrachte Zuschreibungen abgelegt werden, Kategorien verschwimmen und Fürsorge die Grundlage für Neuanfänge bildet.

Um eine tiefere Auseinandersetzung mit dem komplexen Themenfeld zu ermöglichen, welchem sich die Gruppe mit künstlerischen Mitteln nähert, haben die Kuratorinnen bewusst den Betrachtungsraum verkleinert. Umgeben von einer Zone des Übergangs, schaffen sie durch ihren betont reduzierten Aufbau einen intimen Zufluchtsort, an dem die künstlerischen Positionen aufeinandertreffen. Die räumliche Begrenzung erzeugt eine besondere Eigendynamik, es bildet sich ein Mikrokosmos, der wie unter einem Brennglas ausschnitthaft beobachtet und genau untersucht werden kann. Die Verbindungen und Querverweise, die sich hierin geschützter Umgebung entwickeln, sollen sich über den Ausstellungszeitraum hinweg in experimentellen Anordnungen in den Umraum entfalten.

Die Botschaft des Hummers ist klar: Wir müssen uns dem Wandel stellen. Die Bedingungen hierfür können wir aktiv und miteinandergestalten.