Die Installation "The Biology of Synthetic Plants in the Time of Earthquakes" von Lisa Kottkamp bezieht sich auf (Lebens-)Raumkonzepte, die sich in einem permanenten Wandel befinden. Insbesondere auf solche, die maßgeblich durch Digitalisierungsprozesse beeinflusst werden. Dazu gehört auch unser sich durch derartige Prozesse wandelndes Verhältnis zur Natur. Gegenwärtig ist es vorrangig Bruno Latour, der sogar so weit geht, zu behaupten, dass sich der Naturbegriff vollständig „aus dem Staub“ gemacht habe. Alles sei nunmehr „postnatürlich“. In Anlehnung an Latours Überlegungen zeigen Lisa Kottkamps Arbeiten einen punktuellen Ausschnitt aus jenem „postnatürlichen“ Zeitalter, das für Latour ein Spezifikum unserer Gegenwart und Zukunft ist.

"Big Dreams Bigger Disappointments" von Rona Stern ist eine Installation über den Versuch, die politischen Interessen aufzudecken, die hinter den von uns gewohnten Ästhetiken liegen. Es geht ihr darum, verschiedene Strukturen und Formen aus unserem öffentlichen Raum zu dekonstruieren und dabei Erinnerungen und Wünsche freizulegen, die sie in uns auslösen sollen. Diese Entschlüsselung ist wichtig, um ihnen die Macht zu nehmen, die sie augenscheinlich über die Visionen unserer Vergangenheit und Zukunft haben. Es werden Bilder aus unserem Alltag als Zeichen einer neuen Gegenwart wiedergeben, losgelöst von der Nostalgie der Vergangenheit oder des Versprechens einer besseren Zukunft. Eine Gegenwart, welche keine kulturelle Hierarchie besitzt, sondern nur Repräsentation und Sichtbarkeit, welche wiederum stolz die Leere der Bedeutung und die Fülle des Bildes demonstrieren.