Tauche deine Füße in schmelzende Labyrinthe, Drachenschuppen steigen an die Oberfläche, höre die Gebete der Zwillingsflammen.

"Ultimate View" ist eine Ausstellung von zwei kollaborierenden Künstlerinnen, Agata Konarska und Agata Lankamer. Im stART Studio Warsaw zeigen die Agatas ihre Abschlussarbeiten (ASP Warsaw), welche sich mit Apokalypse und Utopie in Bezug auf biblische Darstellungen und futuristische Zukunftsvisionen beschäftigen.

Agata Lankamers "Twin Flames" sucht nach alternativen und spekulativen Zukunftsvisionen, möglichen sozialen Utopien oder dem individuellen Konzept des Paradieses. Es geht um Themen, die sich zwischen Utopien und Dystopien bewegen. Es ist das Erschaffen eines kosmischen Paradieses, einer einsamen Insel auf der Klonengel - karmische Zwillinge - landen. Esoterisch sind Zwillingsflammen zwei Seelen, die in früheren Inkarnationen eins waren. Einerseits verkörpern sie Egalitarismus, aber auch eine gewisse Einsamkeit in der Welt.
Die Arbeit bezieht sich auf die Paradies-Szenen der ersten Menschen - Adam und Eva - aber in umgekehrter Form. Evas Leben wird als post-apokalyptische Vision im Zusammenhang mit einer Klimakatastrophe gezeigt. Der Gletscher stellt hier eine Gottheit dar, eine Zündschnur, ein Reservoir. Engel sind alternative Wesen, zwischen Mensch und Tier, wie Umberto Eco sagt, "a kind of animal and solitary Adam who does not yet know what sexual intercourse, the pleasure of conversation, the love of children, the pain of losing someone loved is" […]

 “And as Aristotle observed already two and a half thousand years ago, only angels and animals can survive outside the polis - that is, outside the circle of intercourse with other people. Man is not an angel, and he will not agree to be an animal. To be human without the company of other human beings is, to put it bluntly, a self-contradiction.” Zygmunt Bauman, Retrotopia

Agata Konarskas "Thronus Gratiae" ist eine interaktive virtuelle Erfahrung, welche in ihrer Form auf Labyrinthe und Fighting-Games für Konsolen zurückgreifen. Die Teilnehmer*innen bewegen sich durch ein virtuelles Labyrinth, in dem sie mystische Kreaturen treffen, die ihre eigene Entstehung und die der Anderen absorbieren und sich in unserem Unterbewusstsein materialisieren. Am Ende des Spiels, wird man Teil der unendlichen Fehde zwischen Priester der Auslöschung und dem Anti-Mensch. Der Körper der Kämpfer*innen werden mit AI Tattoos bedeckt, welche als Trophäen oder Zeichen der Heilung verstanden werden können. Die Tätowierungen zeigen Tiere, welche eine signifikante Rolle im hegemonialen Spektakel des menschlichen Wahnsinns gespielt haben. Die Erzählung zum Geschehen kommt, in Form eines Gebetes, während des gesamten Spiels aus dem Mund von St. Margaret und St. Agata. Die Erzählung kreiert einen auditiven Hintergrund für die Virtual Reality. Die Arbeit spricht Themen wie Biodiversität und die expansive Beziehung zwischen Mensch und Natur an.